Joachim Breitner

Erste Eindrücke aus Indien

Published 2010-12-30 in sections Deutsch, Indien.

Ich habe jetzt meinen zweiten Tag in Mumbai hinter mir und lebe noch. Statt eines chronologischen Berichts will ich hier lieber meine Eindrücke in mehr oder weniger ungeordneter Form festhalten.

Wetter

Warm, so dass man auch ohne viel Bewegung etwas ins Schwitzen kommt, aber durchaus noch angenehm. Wird bis Mai leider nicht so bleiben.

Essen

Überwiegend lecker. Ich weiß zwar nicht, was ich da esse – irgend eine Pampe aus Gemüse mit Reis oder Hülsenfrüchten meist – aber es schmeckt gut. Ich würde sagen dass ein einem indischen Gericht mehr verschiedene Geschmäcker gleichzeitig zu finden sind, deutsche Speisen sind da einseitiger.

Wohnheim

Leider nicht so modern wie die Architektur von außen vermuten lässt. Zimmer recht schäbig mit kleinem Tisch, Blechschrank, Bett mit harter Matratze (wobei die Nacht eigentlich gut war, vielleicht macht das gar nichts), keine Rolländen und auch keine Klima-Anlage – aber immerhin ein Ventilator. Gut ist die Ausstattung in den Gemeinschaftsräumen: Kicker, Billard, Scrabbel-, Schach- und Carromtische, Fernseher (meist mit Cricket), Kraftraum. Auch alles recht gut in Schuss, in meinem Karlsruher Wohnheim wäre das anders...

Der Blick von der Terrasse auf Lake Powai ist schön, und als ich gestern morgen den als erstes erkundet habe sind prompt zwei Papageien (oder sonstige blaue Vögel) an mir vorbeigeflogen.

Der Internet-Zugang ist recht eingeschränkt, eigentlich geht nur Surfen über einen Proxy, was mir eigentlich nicht genügt, da ich meine e-Mails über IMAP abrufe, viel per SSH arbeite und noch andere Protokolle benutze. Man kann die Sperre zwar durchbrechen (ein SSH- oder OpenVPN-Server auf Port 443 ist geschickt), aber trotzdem etwas nervig. Und gerade als ich diese Zeilen schreibe, um Punkt 0:00, ist die Verbindung weg... das wird wohl kein Zufall sein. Diesen Eintrag bekommt Ihr also erst morgen zu lesen.

Außerhalb des Campus

sind rechts eher teurere Läden und Einkaufsgalerien und links ein Viertel, das zwar kein Slum ist, aber definitiv ärmer. In letzterem habe ich mir zum ersten Mal in meinem Leben eine Rasur machen lassen – für 25₹ (40¢). Der Preis, so habe ich vorher erfahren, ist der „normale“, ohne etwaigen Ausländeraufschlag. Bei der Banane für 5₹ hätte ich wohl feilschen sollen, dafür gibt es sonst 6 oder mehr Bananen...

(PS: Falls ihr das Rupien-Zeichen (₹) nicht sehen könnt, nicht wundern, das kann ich auch nicht. Das Symbol ist neu und wird noch nicht von üblichen Computerschriftarten unterstützt. In ein paar Jahren wird das dann richtig zu lesen sein.)

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